Notarzt und Rettungsteam waren schnell zur Stelle, begannen mit der Reanimation und bereiteten den Patienten für den Abtransport mit dem Hubschrauber vor. Klingt erst einmal ganz harmlos.
Aber der Patient konnte nicht ohne Unterbrechung der Herzdruckmassage über das sehr enge Treppenhaus abtransportiert werden. Der Hubschrauber wartete bereits im Rosengarten. Der im Einsatz befindliche Notarzt Dr. Kortenhorn forderte sodann von der Rettungsleitstelle das seinerzeit einzige im Landkreis Friesland verfügbare AutoPULS-Gerät (automatisierte Herzdruckmassage) an. Dieses wurde von einem zweiten Hubschrauber zur Insel geflogen.
Diese Geräte gehörten früher nicht zur Standardausstattung kleinerer Rettungseinheiten. Nur mit dem Einsatz dieses AutoPULS-Geräts war es möglich, den Patienten ohne Unterbrechung der Herzdruckmassage über das enge Treppenhaus zu bergen. Bei diesem Einsatz war auch die freiwillige Feuerwehr mit Tragehilfe beteiligt. Dieser anstrengende und zeitaufwändige Einsatz ist allen Beteiligten in Erinnerung geblieben und zollt höchsten Respekt für das gesamte Rettungsteam der Insel.
Dieser Vorfall war für den Wangerooger Lions Club der Zündfunke, Geld aus den Erlösen der Tombola zum Erwerb eines solchen Apparates für die Insel bereitzustellen. Wenn Nebel ist, kann er nicht vom Festland eingeflogen werden. Deshalb waren sich alle einig: Ein solches Gerät muss auf der Insel vorhanden sein. Der Neupreis eines solchen Hilfsmittels lag bei rund 15.000 Euro. Dr. Kortenhorn hatte sich bereit erklärt, das Gerät zu betreuen. Seitdem der Notarztwagen auf der Insel stationiert ist, fährt das Gerät zu jedem Einsatz mit, um im Fall eines Falles schnell eingesetzt werden zu können.
Im Herbst letzten Jahres gab Dr. Kortenhorn den Hinweis, dass nach sechs Jahren Einsatz die Batterien in absehbarer Zeit zu erneuern seien. Für den Lions Club Wangerooge stand es außer Frage, auch hierfür die notwendigen 5.000 Euro aus dem Erlös der Weihnachtstombola zur Verfügung zu stellen. Am 13. April konnte Lionspräsident Ilmo Wiebach nun den neuen Batteriesatz an Dr. Kortenhorn übergeben, der berichten konnte, dass das AutoPULS-System schon mehrfach erfolgreich zum Einsatz kam.
